Vitalmarkt Uelzen

Spargel schälen für die Kinder aus Gomel

Spargel_schaelen_kleinZweimal in der Woche, immer mittwochs und samstags von 7 bis 14 Uhr, sitzt Elfriede Kansy auf dem Wochenmarkt Uelzen und schält fleißig Spargel – für einen guten Zweck! Elfriede Kansy ist ebenso wie Brigitte Besenthal in der Gomel-Hilfe des Kirchenkreises Uelzen engagiert – und wenn sie dieser Tage den frischen Spargel für die Uelzener Wochenmarktbesucher schält, dann tut sie dies für die Kinder in Weißrussland. Jeder, der seinen frisch gekauften Spargel in ihre treuen Hände gibt, ist um eine Spende gebeten. Über die Höhe wird selbst entschieden. Der Erlös kommt den Kindern in Gomel zugute.

Seit vielen Jahren engagieren sich Menschen aus Kirchengemeinden des Kirchenkreises Uelzen mit Sach- und Geldspenden für die Menschen aus der Region Gomel. Gomel liegt rund 130 Kilometer von Tschernobyl in der Ukraine entfernt, wo am 26. April 1986 der 4. Block des Kernkraftwerkes aufgrund eines fehlgeschlagenen Experimentes explodierte. Von der damaligen Sowjetunion wurde der Unfall zunächst verleugnet, danach verharmlost. Die medizinischen, sozialen, psychologischen und wirtschaftlichen Folgen des Unfalls werden immer noch widersprüchlich behandelt. Dabei bleibt die Verstrahlung von Gebieten in der Ukraine und von 25 Prozent des Staatsgebietes Weißrusslands über Jahrzehnte bestehen. Sie ist mit technischem Gerät nachweisbar.

Seit 1993 organisiert der Ausschuss zwei Mal im Jahr Hilfskonvois für Gomel und Umgebung. Dort werden gute, gebrauchte Kleidung und medizinische Hilfsmittel, die als Spenden von der Bevölkerung im Kirchenkreis Uelzen gegeben werden, an Kindergärten, ein Waisenhaus und ein Kinderkrankenhaus weitergegeben.

Jedes Jahr kommen rund 50 Kinder zwischen 9 und 18 Jahren und Betreuer/innen in den Sommerferien für vier Wochen in den Kirchenkreis zu Gasteltern, die die weißrussischen Kinder in ihre Familie aufnehmen. Diese Ferienaktion wird vom Ausschuss vorbereitet und durchgeführt. Innerhalb dieser Zeit treffen sich alle Kinder und ihre Gasteltern zu gemeinsamen Aktionen.

                                                                                                           Foto: Christine Kohnke-Löbert