Gartenkenner wissen es: Auch der Winter ist keine völlige Ruhephase für den Garten. Die sommerblühenden Gehölze zum Beispiel können in der kalten Jahreszeit geschnitten werden, so dass sie nach dem Winter richtig durchstarten können. Auch die Stachelbeersträucher können beschnitten werden. Gehölze, die uns im Frühjahr mit ihren Blüten erfreuen sollen, dürfen im Winter allerdings nicht beschnitten werden, denn sie haben schon Blütenknospen.
Außerdem gibt es bis in den Januar und Februar hinein auch noch etwas im Garten zu ernten: Nämlich Grünkohl, ein sehr gesundes Wintergemüse. Wer welchen im Garten hat, kann sich über ein unglaublich nährstoffreiches Gemüse freuen, dass den Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Grünkohl enthält Ballaststoffe und wirkt bei schonender Zubereitung entzündungshemmend, ist also ein richtiges Allrount-Talent unter den Kohlsorten.
Anhand von archäologischen Funden lässt sich die Kultivierung von Kohl-Gemüsen in China übrigens in die Zeit bis vor etwa 7000 Jahren zurückverfolgen. Damit gehören die Kohl-Gewächse zu den frühesten kultivierten Nahrungspflanzen.
Hier bei uns in Norddeutschland ist Grünkohl, der rund um Braunschweig auch Braunkohl heißt, so eine Art Nationalgericht. Und das nicht erst seit gestern: Im Käuterbuch von Leonhart Fuchs von 1543 steht über den Anbau: „Die Kölkreüter pflantzt man hin und wider fast in allen gärten / wachsen aber gern in kalten und feüchten orten / mögen sonst nit wol auffkommen.“
Fotos: Martina Gehrdau / Christine Kohnke-Löbert / Darstellung Grünkohl: Bild aus dem Handexemplar des Kräuterbuches von Leonhart Fuchs, Stadtbibliothek Ulm